Ersteindruck Black Angel

Black Angel - Cover

Gestern habe ich endlich meine langerwartete Vorbestellung von Black Angel, dem neuesten Spiel von Sébastien Dujardin erhalten. Der belgische Spieleautor dürfte vielen ein Begriff sein, da von ihm auch das hochgelobte Spiel Troyes stammt. Black Angel wird aufgrund ähnlicher Mechanismen auch als inoffizieller Nachfolger von Troyes angesehen und beinhaltet einen Solomodus, was natürlich mein Interesse geweckt hat. Ich habe das Spiel gestern sofort getestet und möchte hier einen allerersten Eindruck wiedergeben.

Um was geht es?

Die Menschheit hat es letztendlich geschafft durch verantwortungsloses Handeln die natürlichen Ressourcen der Erde zu erschöpfen und sie dadurch unbewohnbar gemacht. Die Black Angel ist das erste intergalaktische Kolonieschiff in der Geschichte der Menschheit und soll menschliches Erbgut zum mehrere tausend Jahre entfernten Planeten Spes transportieren. Ihre Crew besteht ausschließlich aus Robotern, die von bis zu vier KIs geleitet werden.

Wie ist das Spielmaterial?

Die große und stabile Spielbox (40x28x7,5 cm) ist prall gefüllt mit wirklich hochwertigen Spielkomponenten. Die Spielertableaus bestehen erfreulicherweise aus dickem Karton und die 102 Spielkarten fühlen sich ebenfalls sehr wertig an. Ein wahrer Hingucker ist die Schiffsminiatur der Black Angel, welche auf den aus sieben Teilen bestehenden variablen Weltraumspielplan gesetzt wird. In der Box befinden sich noch 18 Würfel, 64 sehr detaillierte Roboter-Figuren, 20 Raumschiff-Figuren, viele Technologieplättchen, rote Schadenswürfel und Ressourcensteine die an Diamanten erinnern. Bei den Würfeln handelt es sich im Übrigen um Spezialwürfel mit eckigen Kanten.

Das grafische Design wurde von Ian O’Toole hervorragend umgesetzt. Ich mag seinen klaren und nüchternen Stil, der besonders bei diesem Spiel die Thematik sehr schön unterstützt.

Wie wird gespielt?

Die Spieler führen nacheinander einen Spielzug aus. Jeder Spieler muss in seinem Zug entweder Sequenz A oder B ausführen. Bei Sequenz A wird eine Aktion auf der Black Angel oder im Weltraum ausgeführt, während Sequenz B das Schiff näher in Richtung Spes bewegt. Zusätzlich besteht bei Sequenz A noch die Möglichkeit eine Karte an das Spielertableau anzulegen und dadurch alle Technologieplättchen der gleichen Farbe in der jeweiligen Spalte oder Zeile zu aktivieren. Meist erhält der Spieler dadurch neue Ressourcen oder Roboter, welcher später zum Beispiel für eine Weltraumaktion eingesetzt werden können.

Insgesamt stehen auf der Black Angel drei Aktionen zur Verfügung, die mit einem Würfel in der gleichen Farbe mehrfach ausgelöst werden. Je nach Würfelwert wird die Aktion bis zu dreimal durchgeführt. Grüne Würfel erlauben die Zerstörung von sogenannten Verwüstern. Hierbei handelt es sich um eine besonders aggressive Spezies deren einziges Ziel die Zerstörung aller anderen Spezies ist. Auch die Black Angel ist nicht von ihnen sicher. Befallene Bereiche im Schiff können nur mit einer Strafzahlung (z.B. eine Karte abwerfen) verwendet werden. Daher ist es wichtig die Verwüster schnellstmöglich zu entfernen. Die Verwüster richten zusätzlich noch Schaden an, welcher mit einer zusätzlichen Aktion, nämlich der blauen Würfel repariert werden kann. Die gelben Würfel erlauben es schlussendlich neue Technologien zu entdecken und diese auf dem eigenen Tableau in die Programmierung der KI einzubauen.

Alternativ kann auch eine Weltraumaktion durchgeführt werden. Dadurch kann mit drei verschieden Spezies gehandelt werden, was meist in zusätzlichen Ressourcen oder Spielpunkten resultiert.

Das Spiel endet, wenn keine Verwüsterkarten mehr vorhanden sind, oder die Black Angel den Planeten Spes erreicht.

Dies war natürlich nur eine sehr grobe Zusammenfassung der Spielregeln. Es gibt noch viel mehr zu entdecken.

Wie funktioniert der Solomodus?

Der Solomodus funktioniert nach dem bekannten Automa-Prinzip. Unser Gegenspieler nennt sich Hal und besteht aus 12 Spielkarten. Ist er am Zug, wird die oberste Karte aufgedeckt und die darauf abgebildete Aktion ausgeführt. Auf seinen Karten sind immer zwei Aktionen abgebildet. Haben wir Sequenz A ausgeführt, versucht Hal den oberen Bereich der Karte auszuführen, bei Sequenz B den unteren Bereich. Sind keine Würfel der notwendigen Farbe verfügbar, versucht er den anderen Bereich. Falls keine der Aktionen ausgeführt werden können, erhält er 3 Siegpunkte. Generell besitzt Hal keine Karten oder Ressourcen, sondern erhält im Gegenzug immer Siegpunkte.

Die Regeln für Hal sind sehr eingängig und seine Spielzüge schnell abgehandelt. Es gibt kaum Sonderregeln, die für Hal zu beachten sind. Ein Nachschlagen in der Spielanleitung war nach den ersten Zügen nicht mehr notwendig.

Wie ist mein Ersteindruck?

Es hat Spaß gemacht, richtig viel Spaß sogar! Der Aufbau geht schnell vonstatten und die Regeln sind intuitiv. Das Thema bleibt irgendwann auf der Strecke, wie so oft bei Eurogames, aber das soll keine negative Kritik sein. Das Spiel lebt von seinen cleveren Mechanismen, die sehr schön ineinander greifen.

Eigentlich mag ich keine Würfelspiele, da ich meist schlechte Würfelergebnisse erziele. Hier können die Würfelwerte allerdings verbessert werden, oder man nimmt sich gegen Zahlung einer Ressource einfach einen Würfel eines anderen Spielers.

Die Spielanleitung ließt sich sehr gut und die Regeln wurden klar mit vielen Beispielen erläutert. Im Anhang befindet sich eine detaillierte Beschreibung aller Karten und Technologieplättchen, so dass keine Fragen während des Spiels unbeantwortet bleiben.

Ich freue mich auf viele weitere Partien und hoffe irgendwann Hal zu schlagen, davon bin ich aber noch weit entfernt.

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